Wer hat sich nicht schon darüber gewundert ? Auf den Dächern von Industriegebäuden, Lagerhallen und Supermärkten sieht man nur selten Solaranlagen - trotz der oft großen Flächen und des offensichtlichen Strombedarfs unter Dach.
In einem Interview nennt Melchior Schulze Brock, Gründer des Startups Enviria, das sich seit 2017 auf die Errichtung von Solaranlagen auf Gewerbeimmobilien konzentriert, die Hintergründe:
Warum es kaum Solaranlagen auf Lagehallen gibt - Potenzial von 90 Prozent
Oft sind die Eigentumsverhältnisse schwierig: das Unternehmen als Stromabnehmer ist meist nur Mieter des Gebäudes. Eigentümer sind oft Immobilienfonds, mit denen Verträge zur Errichtung einer Anlage geschlossen werden müssen. Dass der Betrieb einer Solaranlage nicht zum Kerngeschäft der Unternehmen gehört und sich nicht schnell amortisiert, ist ein weiteres Problem.
Auch die Planung ist aufwändiger als bei einem Eigenheim. Wegen der teilweise riesigen Flächen müssen Solaranlagen oft auf einer anderen Spannungsebene angeschlossen werden. Man benötigt Trafostationen und es gibt langwierige Prozesse mit den Verteilnetzbetreibern.
In manchen Fällen erlaubt auch die Statik keine Aufdachanlagen.
Das Potential der Dachflächen auf Gewerbeimmobilien ist trotz dieser Probleme noch groß. Die bereits versiegelten Flächen sollten zur Produktion von Solarstrom genutzt werden, um die sonstigen Flächen zu schonen.
Quelle: ntv.de, ddi 11.10.2024, 17:59 Uhr