Regionaler Ökostrom
Ökostrom aus der Region: unabhängig werden von Atomstrom oder fossilen Brennstoffen
Jede Region hat ihre speziellen Gegebenheiten. Indem wir dezentral unsere Energie vor Ort erzeugen aus regenerativen Energiequellen wie Sonne, Wind-, Wasserkraft und Biomasse können wir die Energiewende voranbringen und eine nachhaltige Energieversorgung entwickeln. Die Kombination verschiedener regenerativer Energiequellen in der Region erfordert maßgeschneiderte Lösungen zur Nutzung der vorhandenen Potentiale. Die Vernetzung mit benachbarten Regionen kann regionale Defizite ausgleichen und die Versorgungssicherheit erhöhen.
Jede Technik hat Vor- und Nachteile
Wind: Der Bau von Windkraftanlagen benötigt einen geeigneten Standort mit ausreichender mittlerer Windgeschwindigkeit. Ein Mindestabstand zu Wohngebieten muss eingehalten werden. Auch Naturschutzbelange und optische Aspekte sind gegebenenfalls zu berücksichtigen. Nachteil: ohne Wind kein Strom.
Wasser: Wasserkraft lässt sich unabhängig von Wind und Sonne zur Stromerzeugung nutzen. Nachteil: Die Möglichkeit zur Errichtung neuer Wasserkraftwerke oder Pumpspeicher ist in Deutschland sehr beschränkt. Sie sind mit hohem planerischen Aufwand und großen Investitionen verbunden.
Biomasse: Auch die Stromerzeugung aus Biomasse ermöglicht die Versorgung, wenn Sonne und Wind nicht zur Verfügung stehen. Nachteil: Energieerzeugung aus Biomasse verbraucht oft wertvolle landwirtschaftliche Nutzflächen, zum Teil für Monokulturen.
Solarenergie: Sie steht fast überall im Überfluss zur Verfügung und lässt sich in vielen dezentralen PV-Einheiten zur Erzeugung von Ökostrom nutzen. Durch Installation der Anlagen auf bereits bebauter Flächen (Dächer, Straßen) und landwirtschaftlich schlecht nutzbarer Flächen oder Halden entsteht kaum zusätzlicher Flächenverbrauch. Durch Errichtung vieler dezentraler PV-Anlagen kann eine neue Infrastruktur zur regionalen Eigenversorgung mit Energie aufgebaut werden. Nachteil: stark schwankende Stromproduktion je nach Sonneneinstrahlung, vor Ort nächtliche Nutzung nur mit teuren Akkuspeichern möglich.
Ökostrom durch Photovoltaik
Solarstrom stärker zu nutzen und die Photovoltaikfläche in der Region auszubauen, ist ein naheliegendes und ohne großen planerischen Aufwand zu realisierendes Ziel. Vor dem Hintergrund eines erwarteten deutlichen Wachstums der Elektromobilität ist ein Ausbau der PV-Fläche auch dringend notwendig, denn ein mit Kohlestrom betriebenes Elektroauto bringt der Umwelt keine Entlastung.
Viele private Hausbauer haben sich schon für eine PV-Anlage entschieden. Der rechtliche Rahmen begünstigt seit einigen Jahren den Bau kleiner PV-Anlagen, die den privaten Bedarf möglichst genau decken. Da der Überschuss der Anlagen zu geringen Preisen ins Netz eingespeist werden muss, sind zu große PV-Anlagen unwirtschaftlich. Dies führt dazu, dass gut für die Photovoltaik geeignete Privatdächer nur partiell genutzt werden. Denn auch eine Abgabe von Strom an den Nachbarn ist zur Zeit rechtlich schwierig zu realisieren.
Ökostrom aus genossenschaftlichen Photovoltaikanlagen
Kleine PV-Anlagen sind im Vergleich zu großen Anlagen teuer - die Kosten für Planung und Wechselrichter sind nahezu gleich.
Energiegenossenschaften bieten ihren Mitgliedern die Möglichkeit, sich am Bau größerer Photovoltaikanlagen auf geeigneten Dächern und Flächen der Region zu beteiligen und am Ertrag zu partizipieren. Der erzeugte Ökostrom wird von den Energiegenossenschaften auf verschiedenen Vertriebswegen vermarktet - z.B. in Zusammenarbeit mit lokalen Energieversorgern oder im Verbund mit anderen Energiegenossenschaften. Wichtig ist, dass die Versorgungssicherheit für die Stromkunden garantiert ist, wenn kein Solarstrom zur Verfügung steht.
Erfolgreiche Bürger-Energiegenossenschaften
In Deutschland gibt es bereits viele Hunderte
Bürger-Energiegenossenschaften, die erfolgreich arbeiten und in denen die Bürger selbst über regionale Energieprojekte mitbestimmen, sie finanzieren und vom Ertrag mehrfach profitieren:
- durch eine Rendite auf ihre Geschäftsanteile,
- durch den Ausbau einer nachhaltigen Energieversorgung in ihrer Region
- und durch die verbundene regionale Wertschöpfung.
Viele Energiegenossenschaften haben sich überregional zusammengeschlossen.
Ein Beispiel sind thüringische Energiegenossenschaften, die gemeinsam ihren Strom unter dem Label Thüringenstrom vermarkten.
Ein bundesweiter Zusammenschluss von fast 100 Bürger-Energiegenossenschaften ist unter dem Namen Bürgerwerke bekannt.
Diesem Verbund hat sich die BürgerEnergie Harz eG nach der Gründung angeschlossen und möchte den in der Harzregion erzeugten Ökostrom über die Bürgerwerke vertreiben.
Bürgerstrom - Ökostrom der Bürgerwerke
Die Energiegenossenschaften der Bürgerwerke betreiben gemeinsam 400 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 26 Megawatt.
Die Bürgerwerke versorgen bundesweit Menschen mit erneuerbarem Strom aus Solar-, Wind- und Wasserkraft. Ihre Vision ist eine erneuerbare, regionale und unabhängige Energiezukunft in Bürgerhand.
Sie nehmen den beteiligten Energiegenossenschaften den erzeugten Strom ab und sorgen so für stabile Erträge in der Region. Sie verkaufen ihn als 100% Ökostrom an ihre Kunden. Durch ein Wasserkraftwerk können die Bürgerwerke ihren Stromkunden auch bei wenig Sonne und Wind Strom liefern.
Die Bürgerwerke befinden sich zu 100% im Eigentum ihrer Mitglieds-Energiegenossenschaften. Sie streben keinen Gewinn an und arbeiten zu Selbstkosten. Damit verbleibt die gesamte Wertschöpfung bei den Energiegenossenschaften vor Ort, die damit weitere Erneuerbare-Energien-Anlagen bauen und neue Energiewende-Projekte umsetzen können.
Werde Bürgerstrom-Kunde und trage dazu bei, BürgerEnergie Harz eG zu einer Säule unserer regionalen Energieversorgung zu werden.