Nachhaltig investieren und regional investieren in Klima- und Umweltschutz kannst du durch eine Mitgliedschaft in der BürgerEnergie Harz eG (BEH).

Die Mitgliedschaft

  • ist ein mittel- bis langfristiges Engagement
  • entsteht durch Zeichnung von mindestens einem Anteil à 500 € und Bestätigung durch den Vorstand.

Als Mitglied eines genossenschaftlichen Unternehmens bist du auch Miteigentümer unserer genossenschaftlichen Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien und profitierst von den Erträgen. Darüber hinaus bist du berechtigt und eingeladen, dich aktiv an der Mitgestaltung von Energiewende-Projekten zu beteiligen und demokratisch an Entscheidungen auf der jährlichen Generalversammlung teilzunehmen.

Mitglied werden

 

Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns?

Vom Ertrag leben und nicht von der Substanz. Mit Blick auf die Energieversorgung heißt das: erneuerbare Energien nutzen statt fossile Ressourcen verbrauchen und Klimaschutz mit Umweltschutz verbinden. Damit auch nachkommende Generationen gute Lebensbedingungen vorfinden.

Schon in der Präambel unserer Satzung verpflichten wir uns der regionalen Energiewende, worunter wir die nachhaltige, klima- und umweltfreundliche und damit „enkeltaugliche“ Versorgung mit Energiedienstleistungen verstehen.

Über Nachhaltigkeit entscheidet jeder selbst mit. 

Zum Beispiel durch Nutzung von Ökostrom oder durch nachhaltiges Investieren.

BürgerÖkostrom beziehen

 

 

Agenda 2030: Nachhaltiges Handeln kann sich an der Agenda 2030 der Vereinten Nationen orientieren. Sie wurde 2015 ins Leben gerufen und ist ein Fahrplan für die Zukunft, der weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren soll.

Die Agenda 2030 enthält 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) und richtet sich an alle Regierungen weltweit, aber auch an die Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und Wissenschaft. 

 

 

Das Geschäftsmodell der BürgerEnergie Harz eG

Die BEH setzt sich für eine klima- und ressourcenneutrale Energie- und Mobilitätsversorgung der Region Harz und Südniedersachsen ein, indem sie regenerative Energieanlagen bevorzugt auf bereits versiegelten oder landwirtschaftlich schlecht nutzbaren Flächen errichtet.

Sie setzt auf ein dezentrales Energieversorgungsmodell und ermöglicht es Bürgern, Unternehmen und Kommunen, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen; nicht nur durch das eingelegte Kapital, das die Eigenkapitalbasis für die Errichtung der Anlagen darstellt, sondern auch durch aktive Mitgestaltung von Energiewendeprojekten.

Die BürgerEnergie Harz eG hat mehr als 550 Mitglieder und betreibt bereits 5 Photovoltaik(PV)-Dachanlagen in der Region und einen 8 MW Bürger-Solarpark in Dörnten, Gemeinde Liebenburg, der Solarstrom für ca. 3000 Haushalte liefert. Durch den Betrieb der Anlagen werden jährlich ca. 4500 t CO2 eingespart. Aus den Erträgen des Verkaufs von Ökostrom werden Ausschüttungen an Mitglieder und die Errichtung weiterer Anlagen finanziert.

 

Die BürgerEnergie Harz ist Mitglied der Bürgerwerke, eines bundesweiten Zusammenschlusses von mehr als 130 Energiegenossenschaften, die 100% Ökostrom aus Solar-, Wind- und Wasserkraft liefern. Durch dieses Netzwerk wird eine dezentrale, erneuerbare und regionale Energieversorgung in Bürgerhand gefördert.

Bei zukünftigen Projekten liegt der Schwerpunkt weiterhin auf der Photovoltaik, einer nachhaltigen Technologie. PV-Module sind mit 20 – 30 Jahren Betriebsdauer langlebige Produkte, die danach oft noch für bestimmte Anwendungen einen zweiten Lebenszyklus durchlaufen und am Ende ihrer Betriebszeit zu mehr als 95% stofflich recycelt werden können. Ziel ist eine 100%ige Kreislaufwirtschaft.

Für zukünftige Anlagen der BEH kommen auch andere Formen erneuerbarer Energien in Frage, wie Windenergie, Wasserkraft, Geothermie, Biomasse, wenn sich wirtschaftlich tragfähige und ökologisch vertretbare Projekte ergeben. Auch an eine Beteiligung am Aufbau der e-Ladesäulen- oder Batteriegroßspeicher-Infrastruktur wird in Verbindung mit PV-Projekten gedacht.

Weitere Informationen zum Geschäftsmodell.

 

 

Klimaschutz mit Umweltschutz verbinden am Beispiel Solarpark Dörnten Ost

+ Die Fläche wurde nur zur Hälfte mit Modulen überschirmt.

+ Aussaat von regiotypischem Saatgut zwischen den Modulen zur Erhöhung der Biodiversität.

+ 20 cm Bodenfreiheit der Umzäunung, damit Kleinsäuger durchschlüpfen können.

+ Heckenpflanzung aus einheimischen Sträuchern entlang des Zauns, damit zusätzliche Lebensräume für Vögel und Kleinsäuger entstehen.

+ Betonfreie Verankerung der Modultische im Boden durch Einrammen von Stahlträgern, die am Ende der Betriebszeit rückstandsfrei entfernt werden können.

+ Beweidung durch Schafe in der zweiten Sommerhälfte.

 

 

Mitgliedschaft: eine nachhaltige regionale Investition

Die BürgerEnergie Harz eG verwendet keine explizit genannten Messinstrumente oder ESG-Indikatoren (Environment, Social, Governance), um ihre Nachhaltigkeit zu quantifizieren. Allerdings gibt es einige Aspekte, die zur Beurteilung ihrer Nachhaltigkeit herangezogen werden können:

Erneuerbare Energieerzeugung

Die Genossenschaft konzentriert sich auf die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind und Wasser. Dies trägt direkt zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zum Klimaschutz bei. Die installierte Leistung der BEH-Anlagen trägt 10,7 GWh zur nachhaltigen Energieproduktion in der Region Harz und Südniedersachsen bei.

CO2-Einsparung

Pro Jahr werden ca 4500 t CO2 durch die 6 PV-Anlagen eingespart.

Reduzierung des CO2-Fußabdrucks

Pro Anteil kann jedes Mitglied seinen persönlichen CO2-Fußabdruck um 0,7 t pro Jahr verringern.

Dezentrale Energieerzeugung

Die BürgerEnergie Harz setzt auf ein dezentrales Energieversorgungsmodell, was zur Resilienz und Stabilität des Energiesystems beiträgt.

Regionale Wertschöpfung

Durch die lokale Erzeugung und Verteilung von Energie bleibt die Wertschöpfung in der Region. Dies fördert die lokale Wirtschaft, reduziert Transportwege. und schafft ein nachhaltiges Bewusstsein in der Gemeinschaft. Die Region profitiert durch wirtschaftliche Vorteile von den Projekten der Genossenschaft. Lokale Dienstleister erhalten – soweit möglich – Aufträge bei Errichtung und Wartung der Anlagen. Dies stärkt den Mittelstand.

Ausbau regionaler Energieversorgungsinfrastruktur

Die regionale Energieversorgung wird unabhängiger von fossilen importierten Energieträgern und Marktturbulenzen, die Energiesicherheit steigt langfristig. Der Ausbau der Erneuerbare-Energien-Infrastruktur ist auch ein wirtschaftlicher Standortfaktor für die Region.

Wachsende Mitgliederzahl

Mit über 550 Mitgliedern zeigt sich das wachsende Engagement der Bürger für nachhaltige Energieprojekte.

Bürgerbeteiligung

Der Grad der Einbindung von Bürgern, Kommunen und lokalen Unternehmen in die Energiewende-Projekte ist ein Maß für wachsende Bürgerbeteiligung. Neben 10 Unternehmen aus der Region sind 5 Kommunen Mitglied der BEH und an der Finanzierung der Projekte beteiligt: die Gemeinde Liebenburg, die Stadt und der Landkreis Goslar, die Stadt Langelsheim und die Gemeinde Schladen-Werla.

Langfristige Perspektive

Die BEH investiert in langlebige Anlagen und plant kontinuierlich neue Projekte, was eine nachhaltige Entwicklung über Jahre hinweg sicherstellt.

Projektvielfalt und -umfang

Die Anzahl und Größe der realisierten und geplanten Projekte im Bereich erneuerbarer Energien und nachhaltiger Mobilität.

Effiziente Flächennutzung

Bevorzugt werden bereits versiegelte Flächen für Photovoltaikanlagen genutzt werden. Dies sind in erster Linie größere Dachflächen von Kommunen oder Unternehmen. Freiflächenanlagen für Photovoltaik- oder Windkraftprojekte werden nur auf Böden geringer Bodengüte oder belasteten Flächen errichtet. Zukünftige Agri-PV-Projekte eröffnen die Perspektive einer Doppelnutzung für landwirtschaftliche und Energieproduktion auch auf qualitativ hochwertigeren Böden.

Klimaschutz mit ökologischem Nutzen

Neben der Energieerzeugung verbindet die Genossenschaft ihre Aktivitäten mit Umweltschutz, was zu einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz führt. Ein konkretes Beispiel für ihr nachhaltiges und regionales Engagement ist der Bau der 8-MW-Photovoltaik-Freiflächenanlage in Dörnten. Die Anlage wurde auf einer steinigen, 11,5 ha großen Agrarfläche geringster Bodengüte errichtet, auf der zuvor konventionelle Landwirtschaft betrieben wurde. Durch verschiedene Maßnahmen, die den Standards guter Planung entsprechen, wird die Fläche ökologisch aufgewertet.

Beitrag zu übergeordneten Zielen

Die BEH unterstützt mit ihren Projekten den Masterplan für den Großraum Braunschweig, der eine 95%ige Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bis 2050 anstrebt.

Sie orientiert sich an den allgemeinen Nachhaltigkeitszielen und -prinzipien, die auch in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Niedersachsen Anwendung finden.

Diese Aspekte zeigen, dass die BürgerEnergie Harz eG nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial nachhaltig agiert, indem sie lokale Ressourcen nutzt, die Gemeinschaft einbezieht und langfristig zur Energiewende beiträgt.

Jetzt gemeinsam die Energiewende mitgestalten!

Mitglied werden

Neumitgliederaktion: solange der Vorrat reicht, erhält jedes Neumitglied bei Interesse einen Gutschein von SUP Goslar für eine 4-stündige SUP-Board-Miete im Wert von 50 €.

Risiken einer Mitgliedschaft
 

Als Miteigentümer eines genossenschaftlichen Unternehmens besteht grundsätzlich ein Insolvenzrisiko wie bei jedem wirtschaftlich tätigen Unternehmen.

Laut Satzung ist das Risiko der Mitglieder auf das eingelegte Kapital beschränkt. Es gibt keine Nachschusspflicht. Bei einer Insolvenz besteht jedoch das Risiko eines Totalverlusts des eingesetzten Kapitals.

Die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft (eG) gilt allerdings als besonders vertrauenswürdige Unternehmensform.

Sie bewegt sich im Rahmen des Genossenschaftsgesetzes. Die wirtschaftlichen Verhältnisse und die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung wird durch den zuständigen Prüfungsverband in regelmäßigen Abständen überprüft. Die Anzahl der Insolvenzen bei Genossenschaften ist mit unter 1 Prozent sehr niedrig. Dies ist auch auf ein starkes und kooperatives Netzwerk der Genossenschaften untereinander zurückzuführen.

Jedes Mitglied kann für sich entscheiden, wieviele Anteile es erwerben möchte und somit sein unternehmerisches Risiko begrenzen. Die aktive Mitgestaltung von Projekten erlaubt eine Einflussnahme auf den wirtschaftlichen Erfolg.

Nach Erwerb der Anteile ist ein Mitglied nach einer Wartezeit von 3 Jahren ausschüttungsberechtigt. Über Ausschüttungen wird jährlich auf der Generalversammlung beschlossen. Die Mitglieder entscheiden je nach Geschäftserfolg des vergangenen Jahres, welcher Ertrag ausgeschüttet wird und welcher Ertrag in neue Projekte fließt. Die Kündigungszeit für Anteile beträgt ebenfalls 3 Jahre. Danach wird das eingelegte Kapital zurückgezahlt.

Die gezeichneten Anteil sind jederzeit übertragbar, können verschenkt, vererbt und veräußert werden.

 

 

Unterschiede zu anderen Formen der nachhaltigen Geldanlage

Wer sich einen Überblick über weitere Formen der nachhaltigen Geldanlage verschaffen möchte, findet auf der Website des Umweltbundesamts eine Übersicht zu nachhaltigem Sparen und nachhaltigem Investieren: vom grünen Girokonto über grüne Anleihen, nachhaltige aktiv gemanagte Fonds und passiv gemanagte Fonds (ETFs) bis zu Verweisen auf Energiegenossenschaften, Windparks, Waldinvestments, Crowdfundings oder Mikrofinanzprojekte. Auch auf den Seiten der Verbraucherzentrale finden sich wichtige Informationen über gemeinsames Investieren in Energiegenossenschaften und andere nachhaltige Anlageformen.

Risiken: Giro- und Sparkonten unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung deutscher bzw. europäischer Banken (bis 100000 € pro Kunde und Bank). Investmentfonds stellen ein Sondervermögen dar, das bei einer Insolvenz des Emittenten nicht gefährdet ist. Bei Unternehmensbeteiligungen ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich.

Zeithorizont: Für kurzfristige Geldanlagen sind Giro- und Sparkonten, aber auch grüne Anleihen und nachhaltige Fonds geeignet, die sich jederzeit bei der Bank einlösen oder an der Börse oder beim Emittenten veräußern lassen. Die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft oder Beteiligungen an Wind- und Solarparks sind mittel- bis langfristige Investitionen, die auf langfristige Erträge ausgerichtet sind.

Bei Unternehmen bzw. bei Finanzprodukten werden oft ESG-Kriterien (Environment, Social and Corporate Governance) zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens herangezogen in den drei Schlüsselbereichen:

Umwelt

Auswirkungen eines Unternehmens auf die Umwelt, einschließlich Themen wie Klimawandel, Energieeffizienz, Ressourcenverbrauch, Abfallmanagement und Umweltverschmutzung. Unternehmen, die sich auf umweltfreundliche Praktiken konzentrieren und ihre ökologischen Auswirkungen minimieren, werden positiv im ESG-Rating bewertet.

Soziales

Der soziale Aspekt von ESG betrifft die Beziehungen eines Unternehmens zu seinen Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, Gemeinschaften und anderen relevanten Stakeholdern. Dazu gehören Themen wie Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Vielfalt und Inklusion, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie das Engagement in der Gemeinschaft. Unternehmen, die sozial verantwortlich handeln und sich um das Wohlergehen ihrer Stakeholder kümmern, erhalten positive Bewertungen.

Unternehmensführung

Governance bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen geführt und kontrolliert wird. Dies umfasst die Unternehmensführung, ethische Grundsätze, Integrität, Transparenz, Vorstandszusammensetzung, unabhängige Prüfung und die Einhaltung von Vorschriften. Unternehmen mit guter Governance-Struktur und -Praxis werden als vertrauenswürdig angesehen und erzielen eine höhere ESG-Bewertung.

Zusammen mit der EU-Taxonomie - einer EU-Verordnung, die Vorgaben für nachhaltige Investitionen definiert - haben ESG-Kriterien das Ziel, Nachhaltigkeit zu fördern und Investoren, Unternehmen und Regierungen bei ihren Entscheidungen im Einklang mit den ESG-Prinzipien zu unterstützen.

 

Quellen:

i) Nachhaltige Geldanlage, Umweltbundesamt

ii) Energiegenossenschaften: Gemeinsam investieren, Verbraucherzentrale

iii) Die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele verständlich erklärt, Bundesregierung

iv) Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, Bundesregierung

v) Nachhaltigkeitsstrategie für Niedersachsen, Land Niedersachsen

vi) Environmental, Social and Governance, Wikipedia

vii) (EU-)Taxonomieverordnung, https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_(EU)_2020/852_(Taxonomieverordnung)