Dass ein weiterer Netzausbau zur Nutzung von immer mehr erneuerbarer Energie notwendig ist, ist bekannt. Und dass dies viel Geld kosten wird ebenso.
Die Bundesnetzagentur hat am 12.05.2025 ein Verfahren zur Festlegung der Allgemeinen Netzentgeltsystematik Strom (AgNes) nach Außerkrafttreten der StromNEV eröffnet. Die Festlegung wird die Grundsätze der Netzkostenverteilung neu regeln. Ein zentrales Ziel von AgNes ist es, das bestehende System der Netzentgelte Strom in Deutschland zukunftsfähig an die Erfordernisse der Energiewende anzupassen.
Die Bundesnetzagentur hat dazu ein ergebnisoffenes Diskussionspapier vorgelegt, in dem sechs Modelle vorgestellt werden.
Um privaten PV-Anlagenbetreibern eine Stimme zu geben, wurde eine Petition ins Leben gerufen.
Weiterlesen: Keine Netzgebühren für private PV-Einspeisung! Petition zu AgNes
Die BürgerEnergie Harz eG hat ein neues Logo. Es wurde von der Designerin Deike Brüdigam entwickelt und basiert auf einem Blitz als Symbol für elektrische Energie.
Netzdienlichkeit: Flexibilität als Schlüssel zur Netzstabilität
Die Digitalisierung des Energiesystems erfordert eine klare Definition von "Netzdienlichkeit".
Der Begriff Netzdienlichkeit beschreibt die Fähigkeit von Anlagen wie Verbrauchern, Erzeugern oder Speichern, ihre Leistung flexibel zu steuern, um das Stromnetz stabil und effizient zu betreiben. Im Gegensatz zur Netzverträglichkeit, die sich auf die grundlegende Eignung einer Anlage für den Netzanschluss beschränkt, umfasst Netzdienlichkeit aktive Maßnahmen zur Unterstützung des Stromnetzes.
Ein erweiterter Begriff ist die Systemdienlichkeit, die über die lokale Netzebene hinausgeht und die gesamte Stromversorgung im Blick hat. Während netzdienliche Maßnahmen vor allem auf die Vermeidung lokaler Engpässe abzielen, trägt Systemdienlichkeit dazu bei, das übergeordnete Stromsystem zu stabilisieren – beispielsweise durch die Bereitstellung von Regelleistung oder die Unterstützung der Frequenzhaltung.
Die klare Abgrenzung und Definition dieser Begriffe sind entscheidend, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und gezielte Maßnahmen für eine nachhaltige und sichere Stromversorgung umzusetzen.
Quelle: Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. (FfE), Was ist Netzdienlichkeit?, 2021
Autoren:Yannic Schulze (FfE), Mathias Müller (FfE), Sebastian Faller (FfE), Wolfgang Duschl (Bayernwerk Netz GmbH), Dr. Frank Wirtz (Bayernwerk Netz GmbH)
36 Unternehmen produzieren über 50% der CO2-Emissionen
Eine neue Analyse der Carbon Majors-Datenbank zeigt, dass die Emissionen der weltweit größten Öl-, Gas-, Kohle- und Zementproduzenten im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 gestiegen sind. Über 50% dieser Emissionen sind auf nur 36 Unternehmen mit hohen Emissionen zurückzuführen.
Wichtige Erkenntnisse
- Staatsunternehmen dominierten die globalen Emissionen mit einem Anteil von 52%.
- Chinesische Unternehmen trugen 23% zu den globalen fossilen plus Zement-CO2-Emissionen bei.
- Zementemissionen stiegen signifikant. Sie verzeichneten den größten relativen Anstieg unter den Rohstoffarten.
Top-Emittenten 2023
Staatsunternehmen
Unternehmen | Gesamtemissionen (MtCO2e) | Prozent der globalen CO2-Emissionen |
---|---|---|
Saudi Aramco | 1.839 | 4,38% |
Coal India | 1.548 | 3,68% |
CHN Energy | 1.533 | 3,65% |
National Iranian Oil Co | 1.262 | 2,75% |
Jinneng Group | 1.228 | 2,92% |
Privatunternehmen
Unternehmen | Gesamtemissionen (MtCO2e) | Prozent der globalen CO2-Emissionen |
---|---|---|
ExxonMobil | 562 | 1,28% |
Chevron | 487 | 1,09% |
Shell | 418 | 0,92% |
TotalEnergies | 359 | 0,82% |
BP | 347 | 0,76% |
Diese Daten unterstreichen die anhaltende Dominanz fossiler Brennstoffe in der globalen Wirtschaft und die dringende Notwendigkeit für einen Übergang zu nachhaltigeren Energiequellen, um die Klimakrise zu bewältigen.
Der Carbon Majors-Datensatz umfasst Emissionen von 1854 bis 2023 und zeigt, dass 67,5% der anthropogenen industriellen CO₂-Emissionen seit der Industriellen Revolution auf 180 Unternehmen und staatliche Produktionseinheiten in der Datenbank zurückzuführen sind. In diesem Zeitraum waren nur 26 Einheiten für mehr als ein Drittel der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. Diese neueste Aktualisierung enthält auch neu aufgeschlüsselte Kohleemissionen aus China, Russland, der Tschechischen Republik, Polen, der Ukraine und Kasachstan, die zuvor nur auf nationaler Ebene gemeldet wurden.
Quelle: Carbon Majors, März 2025
Der dänische Energiekonzern European Energy stellt mit Hilfe eines Solarparks und Elektrolyseuren E-Methanol aus Biogas her. Die Produktion erfolgte in der ersten von zwei Methanollinien unter Verwendung von biogenem CO2 aus einer nahegelegenen Biogasanlage in Tønder. Die Anlage wird schrittweise hochgefahren und soll eine jährliche Produktionskapazität von 42.000 Tonnen E-Methanol erreichen. Drei Elektrolyseure von Siemens Energy mit einer Gesamtkapazität von 52,5 MW werden hauptsächlich durch den benachbarten Kassø-Solarpark mit Strom versorgt. Als weltweit erste und größte kommerzielle E-Methanol-Anlage soll die Kassø-Einrichtung Industrien und Sektoren beliefern, die Alternativen zu fossilen Brennstoffen benötigen.
Zu den bereits bekannten Abnehmern gehören:
A.P. Moller - Maersk | klimaneutralen, grünen Treibstoff für ihr Containerschiff "Laura Maersk" |
LEGO Gruppe | E-Methanol für die Kunststoffproduktion als kohlenstoffärmere Alternative |
Novo Nordisk | E-Methanol für einen Teil seiner Materialproduktion |
Quelle: European Energy, 14. März 2025